DGAI-Reanimationsregister 2014 - 2022

Die Ergebnisse des DGAI-Reanimationsregisters werden anhand der DGAI-Jahresberichte (s.u.) nun auf 8 Jahre fortgeschrieben.

Die Fakten sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

Die Fakten in Zahlen für 8 Jahre:
Die Laien-Reanimation steigt um 65 % (31,1 auf 51,3 %), das 24 h Überleben fällt um 22 % (27,0 auf 21,1 %) und die lebend Entlassenen fallen um 27 % (14,6 auf 10,7 %).

Die Fragestellung vom März 2023 bleibt bestehen.

Die Frage, ob für 8 Jahre ein kausaler Zusammenhang besteht zwischen dem gleichzeitigen Anstieg der Laien-Reanimation um 65 % und dem Abfall der 24 h Überlebenden um 22 % und der lebend Entlassenen um 27 %, bleibt weiterhin offen.

Fazit

Das DGAI-Reanimationsregister berichtet für die Jahre 2014-2022, also für 8 Jahre, über einen gleichzeitigen Anstieg der Laien-Reanimation um 65 % bei einem Abfall der lebend Entlassenen um 27 %.

Im Dezember 2023 aber werden in der A & I ganze 10 Sonderbeiträge zum Thema 10 Thesen der Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche publiziert.

Zur Erinnerung:

Die Bad Boller Reanimationsgespräche von 2014: „10 Thesen für 10.000 Leben“ behandelten sinngemäß folgende Themen – in der Reihenfolge ihrer Bedeutung:

  • Überleben nach Herz-Kreislauf-Stillstand.
  • Todesfälle nach erfolgloser Wiederbelebung sind inakzeptabel.
  • Alle Altersgruppen … müssen für die Laienreanimation aktiviert werden.

Diese drei Themen finden sich in keinem der 10 Beiträge wieder, die PDF-Suchfunktion macht´s möglich, allerdings mit einer Ausnahme:

These 1: Die Laienreanimationsquote wird einmal wie folgt erwähnt:

„Bei einer medienwirksamen Auftaktveranstaltung am Brandenburger Tor in Berlin [2018] wurde das gemeinsame Ziel verkündet, die damalige Laienreanimationsquote in Deutschland von 34 % bis zum Jahr 2020 auf 50 % zu steigern. Dieses Ziel konnte jedoch auch im Jahr 2023 nur in einzelnen Regionen erreicht werden. Von den reanimierten Patientinnen und Patienten erreichen rund 33 % lebend ein Krankenhaus und 11 % werden lebend aus dem Krankenhaus entlassen.

Die Autoren der 10 Sonderbeiträge wurden vor Wochen eingeladen einen Kommentar, einzeln oder gemeinsam, abzugeben zur Diskrepanz zwischen Laienreanimations-Rate von über 50 % bei nur ca. 10 % der lebend Entlassenen.

Die gleiche Einladung ging – wieder ohne Erfolg – an die Repräsentanten der DGAI.

Frage an die DGAI

Hat sich die DGAI damit abgefunden, dass die Rate der lebend Entlassenen nach außerklinischer kardio-pulmonaler Reanimation nur etwa 10 % beträgt?

Literatur

Fischer M, Wnent J, Gräsner J-T, Seewald S, Brenner S, Bein B, Ristau P, Bohn A und die teilnehmenden Rettungsdienste im Deutschen Reanimationsregister:
Außerklinische Reanimation im Notarzt- und Rettungsdienst 2022
Anästh Intensivmed 2023; 64: V161–V169.

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