Impfen nach Corona (Covid-19)

Zur möglichen Interpretation der Tatsache, dass

  • in Bayern (BY) extrem hohe Infektions-Raten und Corona-Todesfälle auftreten, deutlich höher als in den ostdeutschen Bundesländern, werden
  • zur Beantwortung dieser Frage 5 Hypothesen infrage gestellt, die dann in eine
  • sogenannte Impf-Hypothese münden.

Impf-Hypothese
Bayern hat mit seinen – extrem schlechten Impfquoten – 15 mal so viele Corona-Tote 
wie Mecklenburg-Vorpommern mit seinem – sozialistischen Impf-Zwang bis 1989 –
[SZ 24.06.2020: 197 Tote / Mio. vs. 13 Tote / Mio.].

Zu dieser Impf-Hypothese werden Statements von Experten wiedergegeben, verbunden mit der Frage, ob es nach Corona eine Impfpflicht geben wird.

Diese Frage wurde diversen Personen und Vereinigungen vorgelegt und die wenigen Antworten werden hier veröffentlicht.

Dazu die letzte Meldung (SZ 13.07.2020):

Umfrage des Hamburg Center for Health Economics in 7 Ländern Europas mit jeweils über 7.000 Befragten: April 2020 – noch 74 % wären zur Covid-19-Impfung bereit, im Juni 2020 noch 68 %. In Deutschland sank der Anteil der Befürworter von 70 auf 61 %.

In Norddeutschland wären 67 % zur Immunisierung bereit, in Bayern würden nur 52 % einen neuen Impfstoff nutzen.


Fakten und Hypothesen

  • Warum sind die Infektionen und Todesfälle in Bayern (BY) so hoch?
    Der Sonderfall Bayern beschreibt die Entwicklung der Corona-Infektionen und -Verstorbenen, z.B. hat BY schon am 26.04.2020 mit 1.616 Toten über 4-mal mehr Tote als die 5 ostdeutschen Bundesländer zusammen.
  • Welche Hypothesen gibt es zur Beantwortung dieser Frage?
    Die Ischgl-Hypothese unterstellt, dass Urlauber aus Österreich (Ischgl / Tirol) das Virus nach BY getragen haben.
    Die Italien-Hypothese wird aus genetischen / zeitlichen Gründen verworfen.
    Die Mangelversorgungs-Hypothese beschreibt für BY eine besondere Mangelversorgung in den Versorgungsstrukturen.
    Die Bayerische Hypothese beschreibt wie eine chinesische Mitarbeiterin des Automobilzulieferers Webasto das Virus im Januar nach Bayern gebracht hat.
    Die Hotspot-Hypothese zeigt auf, wie Impf-Hotspots entstehen und in Verbindung mit lokalen Unvorsichtigkeiten den Sonderfall Bayern begründen könnten.
  • Die Impf-Hypothese basiert auf verschiedenen Indizien (SZ 2017 vs 2020).

Impfquoten in Bayern

Zur Nomenklatur:
Im Folgenden wird die Bezeichnung „Impf-Gegner“ verwendet, wobei darunter auch Impf-Skeptiker, -Individualisten und -Verdränger subsumiert werden. Wenn von „Impf-Nestern oder -Hotspots“ gesprochen wird, sind damit Hotspots von Impf-Gegnern, -Skeptikern, -Individualisten und -Verdrängern gemeint.

Die Deutschlandkarte Impfgegner zeigt anhand einer Abbildung aus 2017, dass die Impfgegner in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, weit verbreitet sind.

Der Vergleich der Deutschlandkarte Impfgegner mit Deutschlandkarten SZ vs. RKI (Robert Koch-Institut), zeigt eine auffällige Übereinstimmung, die man – hypothetisch – wie folgt interpretieren könnte:

Wo sich die Impf-Gegner in sog. „Impf-Hotspots“ konzentrieren,
werden auch die meisten Corona-Infektionen registriert.

Wo finden sich in Bayern oder Baden-Württemberg Impfgegner?

Grundimmunisierung

... in den ostdeutschen Bundesländern.

Bis 1989 war die Impfflicht in der ehemaligen DDR Gesetz (Impfen im Sozialismus).

Im Juni 1961 bot Willi Stoph, stellvertretender Vorsitzender des DDR-Ministerrates, der Bundesrepublik drei Millionen Impfdosen an - als humanitäre Geste für das von Polio heimgesuchte Ruhrgebiet, mit bereits 42 Toten. Gesundheitspolitische Entwicklungshilfe aus dem Osten, die Konrad Adenauer ablehnte. Der Impfstoff sei der Bundesregierung zu unsicher.

Unterschiede der beiden Gesellschaftssysteme

Die Unterschiede der beiden Systeme sind heute noch sichtbar, wie ein Virtueller Spaziergang an der Grenze alte vs. ostdeutsche Landkreise belegt:

  • Zwischen dem 20.04. und 11.05.2020 finden sich in den alten Landkreisen 2 - 3 mal so viele Infektionen wie in den direkt angrenzenden ostdeutschen Landkreisen. Und bleibt auch danach erhalten, wie die Corona-Grenze zeigt.
  • Alter und Corona
    Die prozentuale Altersverteilung der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner und der Corona-Toten ist trotz sehr unterschiedlicher Altersstruktur und Zahl der Infizierten in 3 ausgewählten alten und 3 ostdeutschen Bundesländern praktisch identisch.

Kreuz-Immunität

Gibt es Belege dafür, dass eine über Jahrzehnte dauernde „sozialistische“ Impfpflicht einerseits und eine abnehmende Impfbereitschaft mit reduzierten Impfquoten in Bayern andererseits zu unterschiedlichen Corona-Infektionsraten führen können?

Ist es nicht denkbar, dass in Zeiten von Covid-19 bereits eine Kreuz-Immunität von zahlreichen früheren Impfungen gegen Viren existiert, z.B. Masern, Mumps, Röteln, Hepatitis, Varizellen, Pocken, Poliomyelitis, Hepatitis, Tollwut; in der ehemaligen DDR bis zum 18. Lebensjahr insgesamt 20 Schutzimpfungen?

Aktuell verwenden Virologen, Immunologen, Epidemiologen und Infektiologen neben der Kreuz-Immunität andere Formulierungen wie Grund-Immunisierung, Hintergrund-Immunität, immunologisches Alter, Immun-Gedächtnis, angeborene Immunabwehr, unspezifische Immunität, Kreuz-Reaktivität, individuelle Impfhistorie, gesundes Immunsystem, Teil-Immunität.

Umfragen

... zur Impfpflicht nach Corona

Schlussbemerkung

Hier wird eine Nachricht an Herrn Dr. med. Helge Braun, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramts und Mitglied des Deutschen Bundestages zur Aussage vom 16.05.2020 „Keine Impfpflicht gegen das Coronavirus“ zitiert.

Fußnote

Am Tag der Veröffentlichung in Physioklin (16. Juli 2020) wurde allen namentlich genannten Personen, Parteien, Vereinen und Interessenvertretungen angeboten, einen Kommentar an dieser Stelle – nach Absprache – veröffentlichen zu lassen.